Kali Spera,
ein letztes Mal aus PLAKIAS.
Entgegen vieler armer Urlauber, die nicht nach Kreta durften, haben wir heute die griechische Sonne in vollen Zügen genossen. Bis nach dem Mittag am Strand, nach Stärkung mit PITA nebenan dann am Pool, zum Kaffee einen Frappé – was will der deutsche Urlauber mehr.
Und nun zu unserem Thema des Tages: Mit großem Bedauern und Entsetzen verfolgen wir die Vorkommnisse und Meldungen rund um den Urlaubsflieger TUIFly. Uns fehlen hier nur die Worte über die Dinge, die sich dort abspielen. Das unverantwortliche Handeln von kurzsichtigen Mitarbeitern zwingt ein ganzes Unternehmen an den Boden und möglicherweise in den wirtschaftlichen Ruin. Der Veranstalter TUI Deutschland als größter Kunde und Betroffener dieses Zwergenaufstandes musste bisher gut 10.000 Reisenden den Urlaub kündigen. Die Reise der Kündigungen der Kundeurlaube dürfte hier noch nicht zu Ende sein.
Der materielle Schaden dieser bedingt durch fehlende Transportkapazitäten abgesagten Urlaube geht jetzt schon grob hochgerechnet in den zweistelligen Millionenbereich. Von der drohenden Klagewelle gegen den Veranstalter mal ganz abgesehen, ein riesiger Brocken, den der Konzern da stemmen muss. Die Gewinnwarnung der TUI AG dürfte da nicht lange auf sich warten lassen. Da sind wir dann wieder alle gebeutelt, die dem Konzern das Kapital zum Arbeiten zur Verfügung gestellt haben. Danke, liebe TUIFly Kollegen für Euer gewissenhaftes Handeln auch uns Shareholdern gegenüber. Ich bin begeistert, wie Ihr mit meinen sauer verdienten Mücken umgeht, die ich in Euch investiert habe. Euer Verhalten schafft Vertrauen in Euch!
Der gesamte materielle und immaterielle Schaden für den sich aktuell im Umbau befindlichen Konzern ist mittelfristig noch gar nicht abzuschätzen, dürfte aber immens sein. Ist das der Sinn dieses Handelns? Was wollen diese Egoisten erreichen? Die Kollegen, sich selber und alle Familien mit in den Abgrund reißen? Wenn schon ich, dann nehme ich alle mit? Handeln so gut ausgebildete und verantwortungsvolle Luftfahrzeugführer und Familienväter? Infiziert mit einem Virus, der sich per Email, WhattsApp und Telefon auf dem elektronischen Wege unter den Bordbestzungen verbreitet hat, haben sich diese zum Großteil sehr gut vergüteten Mitarbeiter in ihrem Konzern und ihrer Branche in die absolute Isolation gekränkelt. Ob sie da wieder rauskommen, das bezweifele ich in starkem Maße. Und ob sie sich der Weite ihres Handelns bewusst sind, auch da spreche ich allen Beteiligten die Kompetenz ab.
Daß an dieser verfahrenen Situation das zuständige Management der Airline einen Anteil mit zu tragen hat, daß spricht den kränkelnden Mitarbeitern keiner ab. Doch das sandkastenhafte Verhalten ist sicherlich das komplett falsche Signal in die falsche Richtung. Falls Ihr es noch nicht wusstet: Nicht die Firma zahlt Euer Gehalt, sondern der Kunde.
Ich wünsche den loyalen Mitarbeitern alles Gute, daß sie sich schnell von diesem Virus erholen und trennen. Allen anderen Beteiligten, die sich jetzt für die Airliner den Arsch aufreißen gilt mein großer Respekt und Dank für ihre Arbeit. Denen, die jetzt doch in den Urlaub fahren wünsche ich eine schöne Zeit.
Von Kreta grüßt,
DJ
P.S.: Ich empfehle auch den BLOG von Karl Born hier.