Yassu von Kreta,
das waren 24 sehr abwechslungsreiche und anstrengende Stunden.
Gestern Mittag sind wir ja um 12.00 Uhr im Hotel in NAXOS gestartet. Die Überfahrt nach SANTORINI war einwandfrei. Dort sind wir gegen 15.00 Uhr angekommen und haben knapp 3 Stunden in einer Taverne am Hafen verbracht.

Gegen 17.00 Uhr füllte sich das Hafengate und der Hafen mit Menschen ohne Gepäck. Grund waren kretanische Tagesurlauber, die ebenfalls mit uns zurück nach IRKALIO fahren wollten. HELLENIC SEAWAYS verkauft die Restplätze an kretanische Veranstalter. Das Ergebnis sind Putins Jünger, die in Flip-Flops mit Tiroler Strohhüten bereits am Hafenkai starken Seegang hatten.

Beeindruckend einmal wieder das Laden- und Endladen der HIGHSPEDD 4. Innerhalb von weniger als 10 Minuten waren alle knapp 800 Reisenden an Bord. Grund dafür war auch die griechische Drill-Sergeant-Maus, die wie in einem kolumbianischen NAVY-Boot-Camp uns und die strunkelnden Russen mit einem klaren “Hurry Up“ an Bord trieb. Kaum alle Mann über die Rampe, fuhr HIGSPEED 4 auch schon wieder los. Das sollte mal ein Schaffner bei der Deutschen Bahn wagen. Ich mag mir die Deutsche Schmierpresse gar nicht vorstellen.

Hier ist es aber Standard und trägt zum Funktionieren des griechischen Transportsystems bei. Die ECONOMY Class der HELLNIC SEAWAYS HIGHSPEED kann sich übrigens locker mit der Business-Class jeder Deutschen Airline messen. Und hier gibt es Beinfreiheit und Sitzbreite ganz ohne Aufpreis… THANK YOU FOR CHOOSING HELLENIC SEAWAYS!

Unpünktlich um 20.00 Uhr (15 Minutes Delay) erreichten wir den Hafen von IRKALIO. Während die Bolschewiken in ihre TATRA Busse gestopft wurden und in ihre ALL-YOU-CAN-DRINK Buden befördert wurden, erwartete uns der TAXI DRIVER aus SFAKIA mit dem Schild “DON JUPP-SFAKIA“. Wir mussten uns jetzt von Gaby und Deti verabschieden, die heute zurück nach Hannover geflogen sind. Als angehende Dauer-Urlauber werden die Beiden verkraften können… Danke Euch für die schöne Woche!

Nach dem Abschied sind mit dem Taxi von IRAKLIO nach SFAKIA über den Highway an der kretanischen Nordseite gefahren. Die Fahrzeit betrug etwas über 2 Stunden und gut 165 Kilometer Strecke. Co-Pilot Ani verabschiedete sich in Höhe Bali in das Land der Hollis und erwachte erst wieder gegen 22.40 Uhr vorm Hotel in SFAKIA.

Stichwort TAXI: Wir sind mit einer Top ausgestatteten und relativ neuen Mercedes E-Klasse abgeholt worden. Der Fahrer kam 165km (ca. die Strecke Hannover-Kassel) aus SFAKIA und ist leer zum Hafen nach IRAKLIO gekommen. Das macht gut 350KM Fahrstrecke und mit Wartezeit ca. 6 Stunden Arbeitszeit. Lohn für das Ganze 140,00€ Brutto. Ich hatte mal vor 10 Jahren eine 5er Limousine, die kostete in der Vollkostenrechnung 0,72€ / Kilometer (in Deutschland versteuert – nix BLACKY). Wenn ich freundlicherweise diesen alten Preis noch zugrunde lege, dann waren seine Fahrzeugkosten 252,00€ netto… Selbst nur die Spritkosten Diesel bei 10Liter/100km und 1,30€ brutto der Liter sind blind und einfach gerechnet schon 45,00€. Wie das System funktionieren soll, verstehe ich nicht wirklich. Wenn natürlich die EU (also wir und ich und Du) den Diesel und das AUTO bezahlen, dann mag das passen. Oder er fährt alles BAT ein und die Kosten werden von den noch offiziellen minimal-Umsätzen abgesetzt. REAL kann es auf jeden Fall nicht passen.

Im Hotel STAVRIS, eine Bude die sonst scheinbar nur stundenweise abrechnet, ging das Erlebnis weiter. Der Portier kletterte mit uns in den zweiten Stock auf Zimmer 28 und schloss auf. Da lagen dann aber schon welche im Bett und guckten ein wenig bescheiden. Oopssi…. Nach einem Telefonat mit seinem Chef stellte sich heraus, daß er die Zimmernummer verwechselt hatte und wir Zimmer 228 hatten. In 228 fehlet dann zwar noch ein Bett, aber das war auch schnell eingebaut. Schön daß der ganze Laden jetzt auch wieder wach war.

Gegen 23.00 Uhr sind wir dann in einer der letzten geöffneten Tavernen aufgelaufen und haben noch eine Kleinigkeit gegessen und einen letzten RETSINA für diesen Tag auf die Fahrt nach GAVDOS am nächsten Morgen getrunken.
Unser Wecker ging heute Morgen um 7.00 Uhr, denn die Fähre nach GAVDOS sollte um 8.30 Uhr ablegen. Ausgecheckt und kurz an der BAKERY vorbei waren wir gegen 7.45 Uhr am Hafen. Als ich die Tickets für die Überfahrt lösen wollte, da wurde mir und den anderen Reisenden eröffnet „ Sorry, no Ferry Boat Today, too windy“. Schönen Dank auch! Das ganze Theater mit TAXI, Stundenhotel etc. nur, damit wir pünktlich die Fähre kriegen und dann fährt diese nicht. Vermutlich hat Kapitän Blaubär der SAMARIA 1 (unsere Fähre) gestern vor Freude über die frischen Mücken aus Deutschland und Europa erst einmal mit seinem Smutje und der Crew ein ordentliches "MERKEL & SCHÄUBLE ALL IN" Barbecue mit RAKI und Wein abgebrannt, so dass sie heute Morgen nicht aus der Kiste kamen. Allerdings: Heute Morgen kein Wind, heute Nachmittag schon und das hätte die Rückfahrt von GAVDOS für die SAMARIA nicht möglich gemacht. Er wusste es also vorher… Jetzt liegt unsere Hoffnung auf Morgen...:-)

Das nächste Theater kam dann. Wir wollten nochmal ein paar Stunden im STAVRIS bis zum morgigen Tag im HOTEL STAVRIS nachlösen, leider unmöglich. Heute ist ein großes Festival in SFAKIA, die ganze Stadt ist komplett ausgebucht. Es gibt weder Hotels, Mietwagen noch Liegen am Strand. Alles an irgendwelche hellenischen Hippies für BAT verschachert, die hier und heute die frischen Euronen begießen werden. Und dann wollen die ganzen GAVDOS-Geprellten auch noch ein Zimmer. Leider für diesen Tag unmöglich
Wir sind dem Tip einer netten Dame gefolgt und mit dem Bus nach Frangoskastello (15km) gefahren und dort unser Glück zu versuchen. Wir quälten uns vollbepackt den Berg zur Busstation bei sengender Hitze hoch und fuhren um 10.00 Uhr ab. In Frangokastello angekommen haben wir gleich bei der ersten Taverne angefangen nach Zimmern zu fragen und wir hatten Glück. In der Taverna ARTEMIS, direkt neben dem Kastell, war ein Studio frei, welches wir dann auch sofort buchten. Schön groß und sauber (nicht so versüfft wie die Bude HOTEL STAVRIS in SFAKIA) und für 35,00€ die Nacht völlig in Ordnung. Danach wurde erst einmal gefrühstückt und dann ab an den Strand, der nur gut 100 Meter direkt vorm Haus liegt.
Die Sonne ballerte hier heute noch mehr als die Tage zuvor und so sind wir gegen 14.30 Uhr zurück auf den schattigen Balkon mit klimatisiertem Zimmer ausgewichen, um uns an einem MALAMATINA beim Skip-Bo zu laben. Hoffen wir heute auf gute Nachrichten aus dem Hafen, damit es dann morgen früh nach GAVDOS geht. Ja, wir fahren morgen, so der Stand heute abend.
So long von der Südseite des wirklich sehr heissen KRETA. Alles wird gut.
DJ
P.S.: Der MALAMTINA ist alle...
P.P.S.: Da helfen keine CASH-Euronen und keine noch so goldenen oder platinfarbigen Kreditkarten…:Wenn kein Zimmer und kein Auto da ist, dann ist nix da. Selbst im touristenverwöhnten Hafenort SFAKIA ist irgendwann Ende…



