Moin Montag,
gestern Abend gab es ein letztes Mal Pizza auf Kreta. Wir waren in der besten Pizzeria in Town, in der Pizzeria Odyssey direkt neben unserer Unterkunft am östlichen Strand. Hier gibt es nicht nur leckere Pizza, sondern auch alle anderen griechischen Speisen. Der Laden ist den ganzen Tag komplett voll, der Anteil der Griechen ist sehr hoch.

Nach unserer sehr leckeren und günstigen Pizza sind wir noch ein wenig durch die Stadt gebummelt. Am Strand, unweit von der Pizzeria, verkaufte ein Pärchen selbstgebasteltes Armbänder und Ketten. Sie waren mit einem Gespann da und hatten ein argentinisches Kennzeichen. Auf einer Collage konnte man ihre Story lesen. Die beiden sind seit 13 Jahren mit dem Krad um die Welt unterwegs, haben bis heute 105 Länder bereist und 330.000 km zurückgelegt. Sie leben von den Verkäufen ihrer kleinen Artikel. Es gibt eine Internetseite, auf der man die Geschichte verfolgen kann. Dagegen sind wir deutsche Mopedfahrer doch alle Waschlappen. Respekt vor so viel Mut. Hier findet Ihr die Seite der Beiden: http://www.porsiemprelamoto.com

Die Stadt war bereits wieder zur Fußgängerzone mutiert. In PALEOCHORA werden jeden Abend um 18.00 Uhr bis 02.00 Uhr morgens die Straßen der Innenstadt gesperrt. Alle Tavernen und Bars räumen dann ihr Mobiliar auf die Straße und die ganze Stadt ist eine einzige Partymeile. Viele Menschen tummeln sich in den Gassen, die Cafés sind voll, es gibt Kleinkunst und Livemusik und um das in Deutschland immer so heiß und wichtig diskutierte Ladenschlussgeste scherrt man sich hier einen Dreck. Locker bis Mitternacht kann man alles einkaufen, was die Läden so hergeben. Das Erstaunliche dabei: Es mault keiner oder zieht eine Fresse, alle sind gut drauf. Diese Öffnungszeiten sind hier völlig normal.
Den Busbahnhof von PALEOCHORA haben wir dann gestern auch noch gefunden. Morgen früh fahren wir um 7.15 Uhr dort los.

Heute Morgen fuhr auch die SAMARIA 1 pünktlich um 8.30 Uhr wieder nach GAVDOS. Einer der beiden Busfahrer von GAVDOS war mit uns ja nach POALEOCHORA gekommen. Heute überführte er einen neuen Bus auf die kleine Insel zurück. Vermutlich muss der andere noch auf der Insel verkehrende Bus einmal zur Inspektion. Das kann bestimmt nicht schaden. Auf der Herfahrt nach PALEOCHORA ist auch JESUS mit uns gefahren. Zumindest sah er so aus. Ein Foto von ihm haben wir auch geschossen:

Rückblickend auf die letzten Wochen noch ein paar Gedanken zur Preispolitik und zum erlebten Preis-Leistungsverhältnis: Wir haben insgesamt 5 Inseln besucht, hatten bis jetzt 8 Unterkünfte und haben in mindestens 20 unterschiedlichen Tavernen gespeist. Die Qualität der Speisen war nirgendwo schlecht. In NAOUSSA auf Paros hatten wir in einem Fall eher den Griff in eine Pauschaltouristen-Taverne gemacht. Sehr gut fanden wir das Essen auf NAXOS – dort hatten wir bei allen Tavernen den richtigen Riecher gehabt.
Das beste Preis-/Leistungsverzeichnis haben wir hier im Süden auf KRETA. Vermutlich bedingt durch die hohe Dichte an Anbietern, die sich um das wenige Publikum schlagen, gibt es in PALEOCHORA z. Bsp. den FREDO CAPPUCINO oder FRAPPE bereits ab 1,50€. Da träumt man auf SANTORINI mit mindestens 3,50€ nur von. Die Qualität des Essens ist hier ebenfalls hervorragend. Überall wird mit frischen Produkten und frischen Kräutern frisch gekocht und das Ganze auch noch extrem Preiswert. Zaziki ab 2,50€ und MOUSAKA ab 5,00€, da tränen dem SANTORINI Urlauber die Augen.
Die schlechteste und unsauberste Unterkunft war unser Hotel in SFAKIA (HOTEL STAVRIS), die mit Sicherheit individuellste Unterkunft war unser Steinhaus auf GAVDOS.

Ani ist jetzt einem Friseur. Ich sitze in der City in einem Kafeneion und schauen den Griechen bei der Arbeit zu… Heute ist wieder windig, wir werden wohl an den Steinstrand im Osten gehen müssen, wie bereits am gestrigen Tag. Der ist zwar nicht so schön, dafür bläst einem den ganzen Tag nicht der Sand ins Ohr.

Einen sonnigen Gruß aus dem Land der Schwarzarbeiter, Subventionsbetrüger und Steuerhinterzieher.
DJ
29.08.2015 - PALEOCHORA
Yammas!
Hier ist Paleochora – die Südwestspitze von Kreta.
Den gestrigen Abend haben wir noch gut verbracht. Nachdem wir im OASIS unser Zimmer bezogen habe ging es gleich wieder an den Hafen in eine Pizzeria. Bernd und Nadine (unsere Mitreisenden zurück von GAVDOS) gesellten sich auch noch zu uns. Später kam dann noch Bernd´s Kumpel Wolfgang mit Familie. Wir hatten gemeinsam einen netten Abend bis in den neuen Tag.

Heute Morgen verließen wir dann das OASIS und schmissen unsere Rucksäcke bereits beim „CAPTAIN JIM“ rein. Das Zimmer im „CAPTAIN JIM“ konnten wir erst nach dem Mittag beziehen. Der Vorteil eines Stadthotels sind die kurzen Wege. Hinten aus dem „CAPTAIN JIM“ raus sind wir sofort mitten im Lebenslück dieser kleinen und wunderschönen Stadt. An der Vorderseite liegt in 100 Metern der Fähranleger, bis ans lybische Meer 15 Meter. Unser Zimmer hat Kühlschrank, Balkon, Klimaanlage und eine vernünftige Größe. Es passt quasi alles. Die WIFI Konstruktion im OASIS hatte einen gewissen Touch von HORNBACH und FISCHER-TECHNIK.

In der Stadt haben wir dann FREDO CAPPUCINO genossen. Ani hat einen Crêpes gegen ihre starke Unterzuckerung bekommen. Sie war danach auch wieder genießbarer. Das arme Kind verhungert uns hier noch…
Nach dem Mittag sind wir dann endlich an PALEOCHORAS schönen Sandstrand getigert. Sonne pur, ruhige See und ordentlich Böen. Der Wind fegte teilweise richtig über die Gäste und strahlte sie mit dem mitgerissenen Sand förmlich durch. Das waren deutliche Höhen und Tiefen und es machte nicht immer Spaß. Nach einer Stunde habe ich mich bereits abgeseilt und bin erst mal shoppen gegangen. Der Kühlschrank braucht Füllung…
Jetzt höre ich mir in unserer Taverne im Erdgeschoss via Internet und sport1.fm das elendige Gekicke von Hannover 96 in Mainz an. Das muss ganz gruselig sein, wenn man dem Reporter glauben darf. „Hannover 96 findet offensiv nicht statt. Kein Aufbauspiel, keine Struktur“, so der Reporter. Da bin ich mal auf die qualitativ hochwertige hannoversche Lokalpresse am Montag gespannt.

Nochmal rückblickend zu gestern. Wir hatten eine wunderschöne Überfahrt von GAVDOS. Das Meer war schon auf GAVDOS sehr ruhig, es gab dort wenig Wind. Je näher wir an KRETA kamen, desto ruhiger wurde die See. Der Umstieg in AGIA ROUMELI hatte was. Runter vom Schiff und sofort nebenan wieder auf die andere Kiste drauf. Wir waren kaum an Bord, da fuhr der Eimer auch schon los.
Mit uns Bord waren die ganzen SAMARIA-Wanderer, die zurück nach PALEOCHORA wollten bzw. zum Großteil in SOUGIA in die wartenden Busse aussteigen mussten. Es war wunderschön mit der SAMARIA eng an der steilen Südküste KRETAS entlang zu schippern. Ruhige See, ein leichtes Lüftchen und eine tiefstehende Sonne im Westen schafften einmalige Eindrücke. In PALEOCHORA war die Fähre gefühlt in 3 Minuten komplett entladen. Wer einmal die Chance hat die Verbindung von SFAKIA nach PALEOCHORA zu fahren, dem kann ich dieses nur empfehlen. Das war wirklich ganz große Klasse.
Heute war ein tolles Interview in der HAZ mit Hans-Rudolf Wöhrl, dem Gründer von EUROWINGS. Ich zitiere ohne weiteren Kommentar:
Um möglichst viele Passagiere unterzubringen, verknappen die Airlines in der „Holzklasse“ die Beinfreiheit und magern die Rückenlehnen ab. Wie weit lässt sich dieser Trend noch treiben?
Bis die EU endlich auch für Flugreisende das Tierschutzgesetz entdeckt und merkt, dass jeder Schweinetransport humaner als das Fliegen ist! Spaß beiseite – ich finde diesen Trend schlimm, weil er der Flugreise jeden Charme nimmt und sie zum Billigprodukt verkommen lässt. Das mag den Passagier zurzeit ja noch erfreuen, aber am Ende geht das zulasten der Vielfältigkeit und wohl auch der Zuverlässigkeit!
Schauen wir mal, was der heutige Abend bringt. Es ist Vollmond in Europa. Prost nach Basche und so long von KRETA. Es soll heis werden die nächsten Tage...
DJ

28.08.2015 - PALEORCHORA
Zurück auf Kreta,
einen schönen Freitagabend wünschen wir Euch von Griechenlands größter Insel Kreta.
Heute hat entgegen meiner Erwartungen noch besser als Plan geklappt. Das Meer war total ruhig, wir hatten eine leicht Sommerbrise und ca. 28°C heute Morgen. Wir genossen das letzte Mal unser Frühstück bei Familie Vailakakis. An dieser Stelle recht herzlichen Dank an Gerti & Manolis und ihre Mannschaft für die tolle entspannende Woche bei Euch. Auch wenn Ihr dieses hier wahrscheinlich nie lesen werdet, wir haben uns bei Euch sehr wohl gefühlt. Danke.

Den Vormittag erledigten wir dann noch den restlichen Bürokram und chillten uns zum Mittags-Choriatiki. Ab ca. 10.20 Uhr sahen wir auch die Fähre auf GAVDOS zufahren, mit der wir nachmittags zurück sind. Wir nahmen den letzten Bus zur Fähre so ab 13.45 Uhr um dann nach griechischer Zeit relativ pünktlich in Richtung SFAKIA abzulegen. Wenn in der Ägäis die BLUE STAR FERRIES und die ganzen HIGHSPEED in der Geschwindigkeit laden und entladen würden wie die Kollegen hier unten, dann würde dort nie eine Fähre ablegen. Die ersten Gäste wären schon wieder erschöpft und ausgehungert ausgestiegen bevor die letzten an Bord wären… Die Redewendung „Sigar, Sigar (σιγά-σιγά) Langsam-langsam“ ist hier nicht nur eine daher gesprochene Redewendung, sondern wird in ihrer ganzen Tiefe gelebt.

Wir mussten alle am Hafen unsere Tickets auf das heutige Datum an der Bude ändern. Was für ein Schwachsinn. Wir hatten alle Tickets und ein Riesen-Theater an der Bretterbude. 100 Leute, eine Uschi, kein Internet, Papier alle etc.pp. Griechenland LIVE. Ihr könnt Euch das Theater nicht vorstellen…
An Bord wollte ich dann Tickets von SFAKIA nach Agia Roumeli lösen. Die haben mich alle entgeistert angeschaut, als ob ich nicht ganz klar bin. Bis das Problem geklärt war, dauerte es einen Moment. Die Fähre fuhr nämlich nicht GAVDOS-SFAKIA sondern GAVDOS - AGIA ROUMELI – LOUTRO -SFAKIA. Das ergab ganz neue Möglichkeiten, weil wir jetzt gleich in AGIA ROUMELI umgestiegen sind auf das Boot SAMARIA 1 nach Paleochora. Da sind wir jetzt. Wir haben uns ein Zimmer gesucht und sitzen jetzt in PALEOCHORA am Hafen bei fast Vollmond und einer Pizza. Hier kostet der Zaziki 2,60€ und nicht wie auf Santorini 8,50€. Die Bude in AGIA ROUMELI via BOOKING.com haben wir storniert. Alles gut. Ich habe auch vor Freude mit Bernd aus Tuttlingen an Bord ein paar Amstel getrunken. Die Überfahrt war total klasse und kurzweilig. Wir hatten viel Spaß. Jetzt sind wir bis Dienstag hier. Ein Traum…

Gestern Abend gab es noch eine letzte große Aufregung. Als wir entspannt beim Glas Wein nach dem Essen saßen musste Ani kurz aufs Zimmer. Nach 10-15 Minuten kam sie heulend wieder. Die Tür klemmte, sie bekam die Tür nicht auf und war im Zimmer eingesperrt. Auch ein Anruf bei Papa brachte nix, der hatte sein Telefon auf lautlos. Irgendwann hat sie dann mit ihrer ganzen vererbten Körperkraft und handwerklichem Geschick die verzogene griechische Türe geöffnet und sich einen Weg ins Freie erkämpft. Als wir dann ein guten Stündchen später die Segelt strichen klemmte die Tür immer noch. Wir sahen dann auch den Grund dafür. Es war nicht die verzogenen griechische Holztür der Übeltäter, sondern eine ca. 40cm lange Schlange war in der Tür eingeklemmt und erschwerte das Öffnen und Schließen. Wir legten das scheinbar bewusstlose, aber von Anis Türrammelei noch nicht exekutierte Reptil über einen Stock, um sie aus unserem Zimmer zu entsorgen. Als sie runterfiel und sich bewegte führte unser Beikoch sie in seinen Flip-Flops mit gekonnten „HAU-DEN-LUKAS“ Tritten à la Deti den ewigen Jagdgründen zu. Was war das für eine Aufregung. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was neben den Zweibeinern alles so in den Zelten der 68er Dünenbewohner rumkrabbelt…

Gestern haben wir auch nochmal unseren Insel-Sherriff (T-Shirt, kurze Hose, Flip-Flops, RAY BAN) in seinem Dienstwagen gesehen. Ich glaube gesehen zu haben, daß er 3 Uschis im Auto sitzen hatte. Vermutlich betreibt er mit seinem SURF-MOBIL im unversteuerten Nebengewerbe hier auf der Insel auch noch das einzige DARMENTAXI….- LADIES ONLY.
Schon komisch: Heute Morgen haben wir in einer warmen Sommerbrise nach KRETA geschaut und jetzt sitzen wir in PALEOCHORA und schauen nach GAVDOS. Quasi…
Gute Besserung auch an die Sportskanone nach Harenberg in die Wechselbiersortenstraße. Nächste Woche wird es leider nix mehr mit Malakas... Overbooked,
Ich habe heute meine drei MOTORRAD Magazine weggeschmissen, die ich seit 2,5 Wochen durch Griechenland schleppe. Ich habe es nicht geschafft sie zu lesen…
So, jetzt muss ich für die SUZI noch einen neuen Steuerkettenspanner organisieren. Die fehlende Drehzahl lag wie vermutet tatsächlich an den falschen Steuerzeiten. Der Spanner ist ausgelutscht und muss erneuert werden, damit die Kette und damit die Nocken sauber ihren Dienst tun. Gut Ding will Weile haben. Was für ein Stress im Urlaub…
Grüße aus PALEOCHORA,
Euer Mini Molli



