Kali Spera aus Paleochora,
es ist Sonntagnachmittag und Paleochora hat uns wieder, Lito Appartments.

Der Flieger ging gestern eine Stunde verspätet raus und so sind wir bei griechischer Dunkelheit auf dem Flughafen von Chania gelandet. Unsere Rucksäcke waren die letzten Gepäckstücke auf dem Band - das Warten am Hertz-Schalter dauerte knapp 45 Minuten.
Wir waren dann nach gut 20 Minuten mit dem SEAT in unsere Suite in Stavros. Kurz eingecheckt und dann ab in die Taverne THANASIS nebenan. Hier waren wir zu Toni´s und Magdalena´s Hochzeit bereits vor 5 Jahren zusammen mit Gaby und Deti. Nach dem langen Tag hatten wir ordentlich Appetit. Die erste Moussakas 2016 in Hellas und auch der Rest waren wieder ganz große Klasse. Der gesamte Laden ist wie im Jahre 2011 immer noch eine Wucht.

Nach dem Abschiedsraki noch ein kurzes Gespräch mit dem langjährigen hellenischen Kellner. Interessant war zu hören, wie sich die Gästezahlen und die Gäste dieses Jahr verhalten. Durch den Wegfall der Türkei im Tourismus hat auch Kreta ordentlich an Gästen dazugewonnen. Doch die Tavernen profitieren nicht in dem Maße, wie einschlägige Hoteliers es tun. Viele der Gäste, die sie jetzt hier auf Kreta haben, sind die ehemaligen türkischen 40-Sternehäsuer All-Inclusiv-Gäste, die in Griechenland jetzt ihr Schnäppchen suchen. Die griechischen Hoteliers haben sich darauf eingestellt und bieten minderwertige Buffet- und Getränkequalität All-In an, um diesen Trend mitzugehen. So berichtet unser Grieche in der Taverne…. Erkennen tut er die neuen Gäste an den schicken bunten Plastikarmbändern… Dies ist auch mal eine interessante Sichtweise der Dinge rund um meinen besonderen Freund Erdogan.
Nach Check-In und Check-Out fuhren wir gegen 9.30 Uhr mit unserem Sportwagen los. Im Hafen von Souda lag die „Mein Schiff 3“. Jede Menge All-in Gäste machten sich hier von Bord und vielen über die Insel her. Reichlich Mountainbikegruppen versuchten bei gut 27°C ihr Bestes. Copilot Ani führte uns von Souda weiter sicher in Richtung Westen bis nach Maleme. Dort besuchten wir „Onkel Heinrich“, Omi Gertruds Cousin, der 1941 als 21-jähriger Fallschirmjäger auf Kreta gefallen ist.

Das war schon ein interessanter Vergleich zum letzten Samstag. Da war ich mit Torsten auf dem Soldatenfriedhof von Recogne in der Nähe von Bastnach (Bastogne) in den belgischen Ardennen. In Recogne sind 6807 deutsche Soldaten, zum größten Teil Opfer der Ardennenschlacht vom Dezember 1944 beigesetzt. Die Masse der Toten in Belgien waren aus dem Geburtsjahrgang 1926, also gerade mal 18 Jahre alt. Die Toten hier auf Kreta der „Operation Merkur“ aus dem Jahre 1941 waren die Jahrgänge 1920 und älter, also mindessen 21 Jahre alt. Bei der Ardennenoffensive Ende 1944 gingen dem deutschen Reich bereits die Soldaten aus. So wurden die gerade mal 18-jährigen Jungs eingezogen und an der Front verblasen. Was für ein Irrsinn. Ein Land ist ausgeblutet. Der zweite Weltkrieg wäre 1945 sowieso zu Ende gewesen, da Deutschland keine kampffähigen Männer mehr hatte. Alles was noch oder schon halbwegs laufen konnte wurde zum Ende hin sinnlos verheizt.
Nach dem Besuch in Maleme nahmen wir in Falassarna eine Kombination aus Frühstück und Mittag ein. Die Speisen wurden in der Taverne Sunset heute von der „Mutti des Hauses“ frisch gekocht und wir suchten uns in der Küche unser Menü aus den Töpfen zusammen. Moussakas (was sonst?), Gemistas, Okraschoten und diverse Kleinigkeiten mit einer Karaffe Weisswein füllten uns ordentlich. Im Anschluss gab es dann ein Bad im Mittelmeer, mit Frappé serviert von der Liegen-Uschi direkt vor Ort.

Von Falassarna fuhren wir dann in unserem SEAT Kübelwagen die komplette Westseite bis Paleochora. Enge Straßen in die Berge gehauen, Steine auf der Straße und wenig bis gar kein Verkehr war der Lohn dieser landschaftlich sehr schönen Tour.
Das Wetter hier im Süden ist sehr angenehm. Es ist heute total windstill und noch 29°C warm. Wir waren gerade ein wenig RETSINA und Gebimsel im Supermarket holen, den gibt es jetzt direkt aus dem Eisfach. Im Anschluss daran werden wir an der Ostseite des Dorfes Griechenlands beste Pizza zu uns nehmen. Da freuen wir uns schon seit Wochen drauf.

So, für heute genug. Morgen werde ich anlässlich des „Tages der Deutschen Einheit“ mal schauen, ob ich irgendwo zur Feier des Tages ein gezapftes deutsches Bier bekomme. Am Nachmittag spielen ja DIE RECKEN gegen DIE FÜCHSE. Wenn ich eine SKY Bar finde, dann schaue ich das Spiel bei RETSINA und OUZO. Vor 3 Jahren hatte ich mal das Glück in einer Taverne mit SKY in PLAKIAS als einziger Gast vor einem 100“ Fernseher in HD mit RETSINA damals noch Chris Nordmeyer als Trainer gegen die Füchse zu sehen. Bei Spielende habe ich dann das Selfi verwackelt… Vielleicht hat Chris es ja noch. Mal schauen, was am Montag in der TUI-Arena wird. Mein Gefühl sagt: Niederlage Hannover.
Bis bald.
DJ



